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Bautzenerin läuft der Konkurrenz einfach davon

180 Sportvereine mit mehr als 19.000 Mitgliedern verbringen im Landkreis Bautzen nicht nur ihre Freizeit mit Laufen, Radfahren, Kegel oder anderen Sportarten. Sie haben auch über die Kreisgrenzen hinaus Erfolg. In einer 15-teiligen Serie stellen Oberlausitzer Kurier und Kreissportbund Bautzen erfolgreiche Sportskanonen aus dem Landkreis Bautzen vor. Teil elf: Antje Barthel vom Bautzener LV "Rot-Weiß 90", erfolgreich Hürdenläuferin und zweifache Weltmeisterin im Handyweitwerfen.

Bautzen. Schon auf 13 Jahre Leistungssport kann Antje Barthel mit ihren noch 22 Jahren zurückschauen. Die Erfolge sind auf über vier Seiten DIN A4-Papier aufgezeichnet. Die Erfolgsgeschichte wäre weitaus länger geworden, hätte sie sich nicht mit langwierigen Verletzungen herum plagen müssen.

Mit zehn Jahren wurde die kleine Antje von ihrer Klassenlehrerin Ursula Krell angesprochen, ob sie in einer Sportgruppe mitmachen wolle. Spielerisch fing dann auch alles langsam an. Aufgebaut auf die Leichtathletik traf man sich nun ein Mal in der Woche zum Laufen, Springen und Werfen. Gleich bei ihrem ersten Rennen ist die kleine Antje in der Spitzengruppe mitgelaufen. "Das war selbstverständlich die richtige Motivation für mich weiter zu machen", sagt die Athletin.

Von Anfang hat sie jeden Wettkampf mitgemacht. "Die Vorliebe für die Leichtathletik lag wohl in den Genen", bemerkt Barthel, "meine Eltern haben auch Sport getrieben. Mutter im Kurzstrecken- und Vater im Ausdauerbereich." Im Jahr 1995 wechselte Antje in die nächste Trainingsgruppe, in der ihre Mutter Übungsleiterin war. Trainiert wurde nun an zwei Tagen in der Woche. Ein weiteres Jahr später kam sie unter die Fittiche von Wolfgang Schumacher, der auch heute noch ihr Tramer ist. Das Trainingspensum wurde beständig gesteigert, bis zu fast täglichen Übungseinheiten, außer den Wochenenden. An denen fanden dann meistens Wettkämpfe statt.

Ihren ersten großen Erfolg erzielte die gebürtige Bautzenerin im Mehrkampf mit der Goldmedaille bei den Deutschen Schülermeisterschaften W15. Dadurch wurde sie folglich zu den Länderkämpfen nominiert und durchlief somit die einzelnen Kader im Verband. Mit 15 Jahren stieg sie dann auf 800 Meter um und siegte in dieser Disziplin im Länderkampf 1999 in Den Haag (Niederlande).

Als ihr schönstes Erlebnis bezeichnet sie den Länderkampf im Jahr 2000 in Frankreich. Für Deutschland durfte sie im C-Kader starten. "Alles war anders. Ich war noch nie vorher geflogen. Die Atmosphäre und das Zusammengehörigkeitsgefühl national übergreifend war einfach Spitze, dazu noch ein dritter Platz."

Ab 2000 wurde dann die 400 Meter Barthels neue Distanz. Zuerst lief sie die Strecke "flach", kurze Zeit später auch über die Hürden. Schumacher hatte bei der Abiturientin eine gute Hürdentechnik festgestellt und sie animiert, sich darauf zu spezialisieren. Ihre aufsteigende Tendenz wurde am 12. Dezember 2001 durch einen schweren Wegeunfall zum Training abrupt gestoppt. Der Heilungsprozess der Risswunde am Fuß verlief nicht optimal. Die Athletin musste nochmals unter das Messer. Knapp ein Jahr musste sie pausieren bis die Muskulatur langsam aufgebaut werden konnte. Barthel absolvierte aufs Neue die ersten Wettkämpfe. Bis zum nächsten Malheur.

Beim Schulsport verdrehte sich die zweifache deutsche Vizemeisterin das Knie, trainierte aber trotzdem weiter. Aber die Schmerzen gingen nicht ganz weg. Letztlich wurde das Knie in einer Berliner Spezialklinik operiert. Wieder Pause, wieder Nachlassen der Muskelkraft, wieder war die Schnelligkeit weg. Frustration baute sich auf. Es kam jedoch erneut zu einem beachtlichen Comeback.

Bei den Süddeutschen Meisterschaften der Juniorinnen gewann sie 2004, 2005 und 2006 die Goldmedaille. Hoffnung keimte auf, als die sympathische Sportlerin bei den Deutschen Meisterschaften im letzten Jahr in Bautzen einen sehr guten dritten Rang belegte, mit der persönlichen Bestzeit von 61,11 Sekunden. Doch unter die Schallmauer von 60 Sekunden zu kommen blieb ihr verwährt, trotz des intensiven Trainings, teilweise sogar alleine auf der Müllerwiese.

Dazu kommt noch, dass in diesem Jahr ein Wechsel in die Frauenklasse anstand. Da liegen die Bestzeiten bei 52 Sekunden. Für Antje Barthel ist diese Spanne momentan zu groß. Deshalb gilt die neueste Devise - volle Konzentration auf die Ausbildung zur Physiotherapeutin. Nächstes Jahr ist die Prüfung dazu angesagt.
Horst R. Rothenbücher

Bautzenerin läuft der Konkurrenz einfach davon
Antje Barthel beim Hürdenlauf zu den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen im vergangenen Jahr in Bautzen. Erfolgreich ist sie auch in einer anderen Disziplin - dem Handyweitwurf. Hier konnte sie bereits zwei Mal die Weltmeisterschaft gewinnen. Foto: Nadine Warmuth

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