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18. Sächsische Landesmeisterschaft (Erwachsene) 2008

Am 15. Juni 2008 traf sich die Leichtathletik-Elite Sachsens im Bautzener Stadion Müllerwiese um die Landesmeister zu ermitteln.

Obwohl schlechteres Wetter angekündigt war, blieb es während des Wettkampfs bis auf zwei kleine Schauer trocken. Die Sonne versteckte sich ab und zu hinter den Wolken, so dass für Athleten und Kampfrichter angenehme Temperaturen herrschten. Nur der drehende böige Wind beeinflusste an manchen Stellen den Wettkampf. So wurden die besten Leistungen der Damen im Dreisprung bei unzulässigem Rückenwind bis zu 4 m/s erzielt. Dagegen blies den Männern über 200 m eine kräftige Briese mit 3,3 m/s ins Gesicht.

Wie so oft wurde der Wettkampftag mit Hammerwurf begonnen. Bei den Herren überzeugte Steve Harnapp (LV 90 Thum) mit einer konstanten Serie mit vier Würfen über 70 Meter. Sein bester Wurf war der zweite Wurf mit 71,85 m. Bei den Damen lieferten sich Manja Groß und Nadine Beck (beide SV 870 Großolbersdorf) einen spannenden Kampf. Erst im letzten Wurf gelang es Manja Groß mit 40,96 m die Bestmarke von Nadine Beck aus dem ersten Wurf (40,25 m) zu überbieten.

Noch spannender war es beim Diskuswurf der Herren. Thomas Lebsa (LG Neiße) führte ab dem ersten Wurf mit 44,86 m. Im vierten Wurf übertraf ihn der erst 19jährige Benjamin Behling (SG Turbine Lauta) mit der Siegerweite von 47,46 m. Im fünften Wurf wurde Lebsa von seinem Vereinskameraden Sören Voigt mit 45,28 m auf den dritten Platz verwiesen. Im letzten Wurf holte sich Thomas Lebsa mit 45,40 m die Silbermedaille zurück.

Den Speerwurf der Herren dominierte von Anfang an Tino Häber vom LAZ Leipzig. Gleich im ersten Wurf kratzte er an der 80-Meter-Marke, die er im fünften Wurf mit 80,10 m noch übertreffen konnte.

Die Entscheidung im Stabhochsprung der Herren wurde im Wesentlichen als Vereinsmeisterschaft der SG Vorwärts Frankenberg ausgetragen. Es gewann Matti Herrmann mit 4,50 m vor Lutz Herrmann mit 4,00 m. Matti Herrmann, der seit August in Bautzen trainiert, nutze seinen Quasi-Heimvorteil und räumte gleich zwei Meistertitel ab. Er gewann auch den Weitsprung mit 7,23 m.

Durch einige technische Probleme mit Zeitnahme und Startpistole kam es zu Verzögerungen bei der Durchführung der Laufdisziplinen. Dadurch wurde die Geduld der Teilnehmer auf manche Probe gestellt. Durch Verzögerung der Läufe kam es, dass viele Läufe parallel zum Kugelstoß gestartet wurden. Da sich der Kugelstoßring in unmittelbarer Nähe des Starts für 100 m und 110 m befindet, waren sowohl Läufer als auch Kugelstoßer manchmal durch Geräusche der anderen Disziplin abgelenkt. Der Bautzener LV "Rot-Weiß 90" möchte sich bei allen betroffenen Sportlern entschuldigen und bedankt sich für das Verständnis und die faire Verhaltensweise aller Beteiligten.

Trotz der technischen Pannen (oder gerade deswegen?) gab es bei den Sprints recht spannenden Wettkämpfe zu sehen. Im 100-m-Finale blieben Anja Pollmächer (11,83 s) und Susann Dombrowski (11,90 s, beide LAC Erdgas Chemnitz) unter 12 Sekunden. Anja Pollmächer konnte später über 200 m mit 24,64 s ihren zweiten Titel erkämpfen.

Martin Grothkopp (DSC 1898) konnte trotz starkem Gegenwind (3,3 m/s) über 200 m unter 22 Sekunden bleiben und gewann mit 21,66 die Goldmedaille. Auch auf den anderen Strecken konnten "magische Grenzen" unterschritten werden: Julia Kohser (DSC 1898) gewann über 400 m mit 55,99 Sekunden; für Kristin Zimmermann (LG Neiße) blieb die Uhr über 1500 m bei 4:49,61 min. stehen; Jacob Stiller gewann über die gleiche Distanz mit 3:59,45 min.; Über 800 m duellierten sich Ronny Martick und Robin Bürkle (beide LAZ Leipzig) und kamen beiden unter 1:55 min (1:54,63/1:54,92); Falk Balzer (RBA Chemnitz) gewann über 110 m Hürden in 13,84 s; Khalid Noraseela Mohd (LAZ Leipzig) blieb mit 58,32 s über 400 m Hürden deutlich unter einer Minute.

Diese vielen tollen Ergebnisse können nicht darüber hinweg täuschen, dass in einigen Disziplinen nur sehr wenige Teilnehmer am Start waren.

Über 5000 m war nur eine Frau unterwegs. Wenn man bedenkt, dass bei Volksläufen über alle Strecken die Teilnehmerfelder aus allen Nähten platzen, ist es eigentlich verwunderlich. Sandra Boitz (SC DHfK Leipzig) absolvierte die 12,5 Runden mit Hilfe eines Vereinskameraden in 17:45,62 Minuten. Bei den Herren starteten immerhin sieben Starter (zwei mehr als im Vorjahr!). Es gewann René Müller (LG Asics Pirna) in 14:48,63 min.

Auch über 100 m Hürden der Frauen wurde das Siegerpodest nicht voll: Nur Cindy Roleder (LAZ Leipzig, 14,08 s) und Sigrun Engert (SG Vorwärts Frankenberg, 16,11 s) überwanden zweimal (Vorlauf und Finale) den Hürdenwald. Über 110 m Hürden waren drei Herren unterwegs.

Durch die kleinen Teilnehmerfelder fallen Leistungsunterschiede recht deutlich auf. Der Sieger im Hochsprung Benjamin Lauckner (LAC Ergas Chemnitz, 2,10 m) begann seinen Wettkampf als seine beiden Konkurrenten bereits ausgeschieden waren. Beim Speerwurf der Frauen (3 Teilnehmerinnen) lagen zwischen der besten (Christina Ambroß, LG Neiße, 44,03 m) und der dritten 16 Meter. Weitere Beispiele können in der Ergebnisliste gefunden werden. Es sollen nicht die Leistungen der Platzierten geschmälert werden, denn das könnten auch persönliche Bestleistungen gewesen sein. Es ist nur traurig, dass nach den Spitzensportlern so ein großes Loch kommt.

In Anbetracht der fallenden Teilnehmerzahlen sollten die Verantwortlichen auf allen Ebenen vom DLV bis zu den Vereinen prüfen, ob wirklich alles getan wird, die schöne und faire Sportart Leichtathletik am Leben zu erhalten. Was wird getan, um die Sportler zur Teilnahme an Meisterschaften zu motivieren? Sind die Trainer und Übungsleiter entsprechend motiviert? Werden die ehrenamtlichen Helfer und Betreuer ordentlich gewürdigt? Was wird getan, um neue Übungsleiter zu gewinnen? Was wird getan, damit schon die kleinsten (Kindergartenalter, Grundschule, ...) den Weg zur Leichtathletik finden und nicht von anderen Sportarten (z. B. Fußball) abgeworben werden?

Den neuen Sachsenmeistern (auch denen, die hier nicht genannt wurden!) gratulieren wir ganz herzlich und wünschen bei den kommenden nationalen und internationalen Wettkämpfen einschließlich Olympia in Peking viel Erfolg. Allen anderen Teilnehmern wünschen wir auch alles Gute und weiterhin viel Spaß bei der Leichtathletik in Sachsen.

An dieser Stelle möchte Wolfgang Schumacher als Wettkampfleiter einigen Sportfreunden einen besonderen Dank aussprechen. Als erstes soll Frank Horner aus Chemnitz genannt werden, der mit seiner ruhigen und souveränen Art als Leiter des Wettkampfbüros einen großen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hat. Des Weiteren möchte er Gunhild Röhner aus Dresden danken, die selbstverständlich und recht kurzfristig für den erkrankten Volker Hübner als Hauptkamprichter einsprang. Volker Hübner wünschen wir auf diesem Weg noch einmal Gute Besserung!

Weiterhin danken wir allen Kampfrichtern, die durch ihr professionelles Auftreten für einen reibungsfreien Ablauf sorgten und auch in der Pannensituation Ruhe bewahrten und alles taten, um den Wettkampf so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen. Neben ihrer eigentlichen Aufgabe, haben sie sich liebevoll um ihre kleinen Helfer, die jüngsten Leichtathleten des BLV Rot-Weiß 90, gekümmert und ihnen die Regeln der Leichtathletik näher gebracht. Den Nachwuchssportlern des BLV wird auch ganz herzlich gedankt: Ihr habt Eure Sache toll gemacht!

Zur Landesmeisterschaft gibt es knapp 400 Fotos!

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