Die dritte Generation beim BLV Rot-Weiß beginnt
Handball-Nachwuchs
Die zweite Ära ist für das Jugendteam beendet, das von Ilona Montag betreut wurde. Schon treten wieder Siebenjährige in die großen Fußstapfen.
Eberhard Neumann
Im September 1997 begannen bei Ilona Montag 15 Mädchen von der Pestalozzi-Schule aus Meschwitz und Wilthen als E-Jugendliche mit dem Handballtraining. Parallel dazu spielte damals noch ein letztes Jahr die A-Jugend beim Bautzener Leichtathletikverein unter der ehemals erfolgreichen Oberguriger und Bautzener Handballerin.
Aus dem Team, das von 1988 bis 1998 zusammenspielte, haben es einige wie Anke Thonke, Annett Förster und Susanne Förster bei den Frauen bis in die Oberliga (Löbau, Bischofswerda und Hoyerswerda) geschafft. Annett Lukas, Kerstin Kammer, Susann Montag, Anke Schulze, Helen Bergmann, Liane Rieß, Karina Scholz, Anne Schwindt und Melanie Juhrsch vervollständigten das Erfolgsteam und spielten später teilweise in der Damen-Bezirksliga.
Nun verabschiedeten sich kürzlich auch mit Viviane Jährig, Fran-ziska Brinkmann, Marleen Adam, Isabell Simmank, Franziska Wörner, Franziska Bierling, Julia Stanzel, Stefanie Lettow, Juliane Rendke, Petra Lisowski, Stefanie Hellmig, Elisabeth Müller, Anne-Karen Förster, Henriette Schubert und Sophie Standtke die ehemals "Kleinen" von ihrer Trainerin und der inzwischen zur Co-Trainerin avancierten Susann Montag.
Ende Mai trafen sie sich im Doberschauer Sportlerheim vorerst ein letztes Mal und schwelgten in Erinnerungen an zehn erfolgreiche gemeinsame Jahre. Beim Kegeln stimmten sich alle sportlich auf einen freudigen Abschied ein. Als nach dem Abendbrot jede ein T-Shirt mit Namensaufdruck sowie eine Mappe mit Erfolgen und Fotos in den Händen hielt, wurde trotz Abschiedsschmerz gelacht und gefeiert. Auch für ihre Trainerin hatten die Mädchen Geschenke parat. Eine Torte als Handballspielfeld mit selbst gefertigten Spielerinnen aus Marzipan wurde sogleich verspeist. Ein Rahmen mit vielen Bildern und den Unterschriften aller wurde ihr mit den besten Wünschen als Andenken überreicht.
Gern erinnerten sich alle an die vielen Erfolge. Fast immer und in allen Altersklassen kamen die Rot-Weißen auf Spitzenplätzen in der Ostsachsenliga ein. Die schönsten Spiele mit der größten Motivation waren die Stadtderbys mit den Bautzener HSG-Mädchen. Dabei reichte es zwar oft zu Siegen, aber nie zu einer Endplatzierung vor der HSG. Das überhaupt erste Punktspiel 1999 gegen Niesky in Seifhennersdorf wurde verloren, als die BLV-Mädchen von sofortiger "Manndeckung" überrascht wurden. Im März 2006 verschliefen sie das erste Spiel um die Ostsachsenmeisterschaft in Zittau nach langer Disco-Nacht. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag war die Trainerin derart sauer, dass sie gleich abreisen wollte. Dann steigerten sich ihre Mädchen aber so, dass sie noch Dritte wurden. Ihr Lieblihgsturnier war das in Dresden-Klotzsche, weil sie da auch auf nicht bekannte Teams trafen.
Lange Jahre haben sie nicht nur zusammen Handball gespielt, auch sonst wurde viel gemeinsam unternommen. Dazu zählten Volleyball-Punktspiele und Meisterschaften ebenso wie Feiern oder die Schulzeit an den Bautzener Gymnasien. Marleen Adam und Franziska Brinkmann wechseln nun nach Bischofswerda und wollen da auch in der Verbandsliga mit um den Oberliga-Aufstieg kämpfen.
Die ausgetretenen Wege wollen nun die Kleinsten weitergehen. Dazu hat Ilona Montag schon im Vorjahr begonnen, eine neue Trainingsgruppe mit Mädchen aufzubauen, die nach 2000 geboren wurden. Über weiteren Zuwachs beim Ballspiel-Training jeweils am Donnerstag ab 16.30 Uhr würde sie sich freuen.

Trainerin Ilona Montag (links) mit ihrer Jugendmannschaft. Foto: Uwe Warmuth