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Mirko Seidel startete auch beim London-Marathon

Leichtathletik

Im Riesenfeld der über 40.000 Läufer kommt der BLV-Athlet nach guten 3:12:07 Std. im Ziel an.

Eberhard Neumann

Der Görlitzer Europa-Marathon hatte am vergangenen Sonntag auch Mirko Seidel aus Sora bei Bautzen wieder angezogen. Als Teilnehmer am Halbmaiathon war das aber nur eine Zwischenstation und ein Aufbaulauf für seine großen Marathonambitionen. So war sein vierter Rang in der Altersklasse M 35 und der 20. Platz m 1:26:33 Std. zwar aller Ehren wert, aber doch von untergeordneter Bedeutung.

Bei der angenehm kühlen Witterung und teils leichtem Nieselregen kamen die Erinnerungen an den Tag Ende April wieder hoch, als er beim London-Marathon sein wohl härtestes Rennen absolvierte. Damals herrschte in der britischen Metropole eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Hitze mit Temperaturen von über 30 Grad im Schatten. Nicht von ungefähr wurden damals nach Angaben der Veranstalter 5032 Läufer medizinisch betreut - davon gleich 73 In den Krankenhäusern der Stadt. Ein 22-Jähriger überlebte die Tortur nicht.

"Es war schon komisch, wie auch neben mir Leute zusammenbrachen und nicht mehr weiter konnten. Auch ich dachte ans Aufgeben, aber das Fluidum trieb mich immer weiter", meinte Seidel nachdenklich. Er überwand den inneren Schweinehund wie schon in seinen 17 Marathonläufen zuvor. Vor allem die Stimmung an der Strecke motivierte ihn. Das hatte er selbst beim New-York-Marathon nicht erlebt. Über eine Million Zuschauer säumten in London die Strecke. "Am gigantischsten war die Stimmung auf der Tower Bridge und auf den extra errichteten Tribünen im Bankenviertel. Trotz der Anstrengung konnte ich immer wieder Eindrücke von der Begeisterung und den Sehenswürdigkelten aufnehmen", erinnerte sich der Freizeitsportier. Immerhin finanziert er diese Reisen und Starts fast komplett selbst. Bisher siebenmal Berlin dreimaal New York, viermal Rennsteig, zweimal Hamburg und nun auch das zweite Mal London wollen aber nicht nur finanziell gestemmt, sondern auch sportlich vorbereitet werden.

Sechs Mal In der Woche steht so bei Wind und Wetter Aufbautraining auf dem Programm. Dabei richtet er sich konsequent nach den Trainingsplänen des ehemaligen Spitzenläufers Stephan Freigang. Die Strecken In der Oberlausitz gehen in Wilthen oder Gaußig über hügeliges Terrain. Für das Tempo-Training bevorzugt Seidel die besten Bedingungen der Bautzener Müllerwiese. Froh ist er, dass er dann oft mit seiner Trainingsgruppe unterwegs ist, der Michael Scholze, Holger Teichmann und Thomas Rösler angehören. Letzterer kam auch In London ins Ziel.

Rang 388 in der Altersklasse

Nach 3:12:07 Stunden überlief Seidel die Ziellinie. Das ergab die siebentbeste Platzierung aller Deutschen und Gesamtrang 388 In seiner Altersklasse. In der Gesamtwertung landete der Bautzener damit auf Platz l.601. Schnellster DLV-Läufer war in 2:55:06 Std. Roland Schönbach.

Zuvor war für Seidel das Auftauchen des BuckIngham-Palastes wie eine Erlösung. Da wusste er, dass das Ziel nah war und er es schaffen würde. Nach Erhalt der Erinnerungsmedaille ging es direkt weiter in den Fotobereich, wo jeder noch einmal abgelichtet wurde. Von den 79 kg Startgewicht hatte Seidel gleich fünf auf der Straße verloren.

Die dem 1970 geborenen Bautzener seit Kindesbeinen anerzogene Disziplin hat sich der heutige Marathonläufer beim Radsport und parallel in der Leichtathletik angeeignet. Seit 1981 ist ihm Wolfgang Schumacher ein konsequent fordernder Begleiter. Die sportliche Betätigung und damit verbundene Zielstrebigkeit rührten den Unternehmer neben sportlichem auch im Beruf zum Erfolg.

Schon im Herbst stehen mit dem Berlin- und dem New York-Marathon die nächsten Bewährungsproben auf dem Plan. Vielleicht trifft er in den USA auch den Tour-de-France-Seriensieger Lance Armstrong wieder, mit dem er im Vorjahr gut eine Stunde gemeinsam die Strecke absolvierte. So gibt es immer wieder zur Anstrengung auch unvergessliche Momente.

Mirko Seidel startete auch beim London-Marathon
Mirko Seidel vom BLV Foto: privat


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