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Auf Olympiakurs an der Elbe

Der Bautzener Triathlet Maik Petzold und der blinde Henry Wanyoike denken beim Oberelbe-Marathon an den London-Start. Die wichtigen Rennen kommen noch.

Von Jochen Mayer

London war ein großes Thema beim 15. Renta-Oberelbe-Marathon. Gleich zwei Akteure hatten gestern im Rennen über zehn Kilometer die Olympischen Spiele im Sinn. Triathlet Maik Petzold möchte die Qualifikation für das deutsche Team schaffen. Und der blinde Henry Wanyoike will bei den Paralympics für Kenia im Marathon starten. Dafür muss der dreifache Paralympics-Sieger noch den Marathon unter drei Stunden laufen. In Hannover soll die Normzeit gelingen. Sein fünfter Rang in Dresden ist ein Zwischenschritt dahin.

Maik Petzold gewann seinen Test entlang der Elbe mit einem Start-Ziel-Sieg. „Mit dem Rückenwind machte das Laufen großen Spaß. Doch am Terrassenufer wurde es hart", gab der Bautzener zu. „Da hatte ich keine Zeit mehr, die Umgebung zu genießen."

Der 34-Jährige ist gerade dabei, einen 38. Platz beim WM-Rennen in Sydney zu verarbeiten. Unzufrieden kommentierte er seinen Auftritt in Australien: „Schon beim Radfahren merkte ich, dass dieses Rennen sehr hart werden würde. Meine Beine fühlten sich schwer an. Dann bekam ich auch noch Probleme mit der Atmung." Frust machte sich breit. Jetzt weiß Maik Petzold, was falsch lief: „Ich habe zu viel Gas gegeben im Training, die Entlastung vernachlässigt."

Trotzdem ist ein Olympiastart in London keine Utopie. Beim Weltcup am 27. Mai in Madrid wartet noch eine Chance. „Ich müsste unter die besten acht kommen und bester Deutscher sein", weiß der Sportsoldat. „Dafür brauche ich Wettkampfhärte. Deshalb bin ich beim Rennen an der Elbe auch so zügig angegangen." Ein Olympiastart wäre ein wunderbarer Karriere-Abschluss. „Ich bin ziemlich sicher, dass das meine letzte Saison auf höchstem Niveau sein wird."

Zu dieser Entscheidung trägt auch die harte Konkurrenz im eigenen Land bei. Von solchen Erfolgstrends können deutsche Läufer nur träumen. „Für so eine positive Entwicklung muss einiges zusammenkommen", weiß Maik Petzold. „Die WM-Serie hat sich gut entwickelt. Sie wird im Femsehen übertragen, das zieht Sponsoren an. Und wir treiben uns gegenseitig an, haben Olympiasieger und Weltmeister im Lande. Das alles sorgt für Aufwind."

Maik Petzold traf gestern im Stadion auf Paralympics-Star Wanyoike. „Mir imponiert, wie er sein Leben meistert", sagte der WM-Dritte. „Das ist für Leute mit Behinderung ein wichtiges Signal. Auch in der Triathlon-Familie haben wir Querschnittsgelähmte, die durch Sport neuen Lebensmut fanden. Wenn ich sie erlebe, frage ich mich, wieso wir manchmal jammern, wenn im Training etwas weh tut oder schwerfällt."

Auf Olympiakurs an der Elbe
London-Kandidaten: Der Bautzener Maik Petzold und der Blinde Henry Wanyoike aus Kenia. Beide liefen zehn Kilometer. Foto: SZ

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