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Lukas peilt eine neue Bestzeit an

Leichtathletik

Am Sonnabend beginnen in Bautzen die Deutschen Juniorenmeisterschaften. Die zwei Teilnehmer des BLV Rot-Weiß starten beide über 400 m Hürden.

Christian Kluge

Am kommenden Wochenende steht im Stadion Müllerwiese einer der sportlichen Saisonhöhepunkte des Jahres 2006 auf dem Programm. 782 Starter aus 221 Vereinen wetteifern um die Deutschen Meistertitel der Juniorinnen und Junioren, darunter auch die zwei Bautzener 400-m-Hürden-Spezialisten Antje Barthel und Philipp Lukas. Während die 21-jährige BLV-Athletin schon zu Jugendzeiten zweimal DM-Silber holte (2000 und 2001), hat der 19-jährige Philipp Lukas als bisher größten Erfolg "nur" einen Mitteldeutschen Meistertitel 2002 aufzuweisen.

Doch erst vor kurzem wurde er bei den Süddeutschen Männer-Meisterschaften in Kandel bereits Zehnter und steigerte seine Bestzeit um über eine Sekunde auf 56,15 Sek. Das damit bei den Vorläufen am Sonnabend gegen seine 27 Konkurrenten nichts zu holen ist, das weiß auch Lukas. Doch der Bautzener peilt auf seiner Heimanlage ganz andere Zeiten an. "Ich möchte mich schon auf eine 55er Zeit verbessern. Sogar eine Zeit knapp unter 55 Sekunden sollte möglich sein", meint der 19-Jährige optimistisch.

Vor allem in der zweiten Rennhälfte der 400-m-Hürdenstrecke sieht der Abiturient noch Reserven. "Hinten raus habe ich noch Potenzial." Auf dieser anspruchsvollen Sprintstrecke büßen gerade hier viele Läufer Zeit ein durch die Umstellung der Schrittanzahl, die man von Hürde zu Hürde benötigt. Je länger der Athlet seinen anfänglichen Rhythmus beibehalten kann, desto besser läuft es eben auch auf den letzten 150 Metern - allerdings stellt das dann auch enorme Ansprüche an die Kondition. Wer es nicht schafft und durch zu kurze Schritte im falschen Abstand vor der Hürde ankommt, für den ist das Rennen im Prinzip gelaufen. Die 400 m Hürden sind eben eine sehr anspruchsvolle Strecke, die mit dem Flachsprint nicht zu vergleichen ist.

Von Budissa Bautzen zum BLV

Schon seit dem Sommer 1998 ist Philipp Lukas mittlerweile in der Leichtathletik aktiv, nachdem er zuvor vier Jahre bei Budissa Bautzen dem Fußball nachjagte. "Als ich aber beim Schulwettkampf den Hochsprung mit Musik gewonnen habe, da bin ich dann auch zum Leichtathletik-Training beim Bautzener LV gegangen." Beim ersten Wettkampf, einem Hallenmehrkampf in Niesky, wurde der damals Elfjährige gleich Zweiter und beendete anschließend seine Fußball-Laufbahn.

Zu Beginn trainierte er beim Bautzener LV Rot-Weiß noch in der Gruppe von Antje Barthels Mutter mit, bevor er 1999 zum langjährigen BLV-Trainer Wolfgang Schumacher wechselte. Inzwischen stehen pro Woche vier oder mehr Trainingseinheiten auf dem Programm. "Meistens laufe ich zusammen mit Johannes Kruschwitz oder Antje Barthel", erzählt Lukas, der auf der Bahn seine Sprints absolviert, während im Innenraum die Bautzener Oberliga-Kicker trainieren. "Da gab es aber noch nie Probleme." Der 15-jährige Kruschwitz ist mittlerweile auch schon für den Länderkampf der Sachsenauswahl gegen Polen und Tschechien nominiert und sammelt derzeit noch Erfolge auf der 300-m-Sprintstrecke.

Philipp Lukas, der noch drei Jahre in der Juniorenklasse startberechtigt ist, muss sich dann nach den Titelkämpfen in Bautzen mit einer ganz neuen Materie auseinander setzen: Der Bundeswehr. "Am 4. Oktober muss ich nach Marienberg zur Grundausbildung", erzählt der Bautzener, der jedoch auch in dieser Zeit in der benachbarten Leichtathletik-Hochburg Thum trainieren will. Auch 2007 will Lukas für den BLV Rot-Weiß antreten. Sportliche Einbußen durch den neunmonatigen Grundwehrdienst sind jedoch nicht auszuschließen, denn "Der Leichtathlet wird im Winter gemacht!" - das besagt eine alte Trainerweisheit.

Für die Zeit ab Juli 2007 ist der erfolgreiche Absolvent des Schiller-Gymnasiums auch schon gerüstet. "Ich habe mich an sechs Universitäten um einen Studienplatz beworben und schon zwei Zusagen aus Kiel und Potsdam", berichte Lukas, der ab Oktober nächsten Jahres Sport und Mathematik studieren möchte. Auch dann will er seinem Heimatverein und Spreestadt treu bleiben. Nicht letzt vielleicht auch deshalb, weil seine Freundin Katrin Dragoschy beim MSV Bautzen 04 in der Sportakrobatik erfolgreich ist.

Sein sportliches Talent hat Philipp Lukas nach eigenem Bekunden wohl vor allem von seiner Mutter Silke geerbt. "Sie war früher eine sehr gute Geräteturnerin, war dann aber leider einen Zentimeter zu klein für die Sportschule", erzählt der Spreestädter. Vater Klaus Lukas hat dagegen nicht so viel mit Sport zu tun, während Philipps 22-jähriger Bruder Robert neben der Ausbildung zum Physiotherapeuten immerhin noch gern Billard spielt

Wer sich selbst vom Leistungsvermögen der besten deutscher Junioren und der beiden Bautzener überzeugen will, der sollte sich Sonnabend gegen 13.45 Uhr Stadion Müllerwiese einfinden. 14 bzw. 14.30 Uhr stehen fast als erster Wettbewerb die Vorläufe über 400 m Hürden auf dem Programm. Doch auch in den anderen Wettbewerben sind Spitzenathleten am Start, die bei der WM in Peking und der EM in Göteborg deutsche Erfolge sorgten. Der Eintritt für Zuschauer ist frei!

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